Dienstag, 4. Dezember 2007

Nachteile eines Weblogs

- Weblogs sind eine gläserne Visitenkarte:
Die wesentlichste Eigenschaft eines Weblogs ist, dass deren Betreiber in den veröffentlichten Texte ihre persönlichen Meinungen zu unterschiedlichsten Themenkomplexen äußern. Mit Hilfe von Suchmaschinen ist jedem Internet-Nutzer zu jeder Zeit möglich, diese Meinungen zu finden und dadurch ein Profiling durchzuführen, also ein persönliches Profil des jeweiligen Bloggers zu erstellen. Selbst wenn nachträglich einzelne Aussagen gelöscht werden, besteht über die Archivfunktionen von Suchmaschinen weiterhin die Möglichkeit, diese zu finden und zu lesen. Bei weiterer Verbreitung von Weblogs besteht bei Bewerbungs-gesprächen und Beförderungen die Gefahr, dass diese Informationen durch den Arbeitgeber genutzt werden.
- Weblogs können süchtig machen:
Anfang schreiben Blogger meist nur unrecherchierte Beiträge in ihr Weblog bzw. dokumentieren ihr normales Surfverhalten. Schon nach kurzer Zeit stellen sie jedoch fest, dass immer mehr fremde Internet-Nutzer die eigenen Texte lesen. Aufgrund dieser steigenden Besuchsstatistiken und dem damit verbundenen persönlichen Erfolgserlebnis entwickelt sich bei einigen Weblog-Betreibern eine Art Zwang, diese (un)regelmäßigen Besucher immer häufiger mit noch besseren Texten zu versorgen. Am Ende dieser Entwicklung wird das Weblog nicht mehr als persönliches Tagebuch angesehen, sondern eher als Bestätigung, die eventuell im realen Leben vermisst wird.
- Weblogs verletzen das Urheberrecht:
In Weblogs ist es oft üblich, fremde Webseiten zu zitieren und durch dazugehörige Links die eigenen Textbeiträge aufzuwerten. Doch gerade Unternehmen aus der Medienwelt, die auch im Internet eigene Webseiten betreiben, befürchten, dass durch das Zitieren bzw. Verlinken ihr Urheberrecht an ihren Texten verletzt wird. Diese Ängste gibt es zwar schon seit Anfang des Internets, doch erst durch die entsprechenden Weblog-Systeme ist es nun für jeden Internet-Nutzer sehr einfach geworden, Informationen im Internet zu veröffentlichen. Die Hemmschwelle, fremde Inhalte für die eigene Webseite zu verwenden, wurde dadurch erheblich niedriger.
- Weblogs produzieren geistigen Müll:
Je einfacher das Veröffentlichen von Informationen ist, desto niedriger ist auch die Hemmschwelle, "geistigen Müll" im Internet zu veröffentlichen. Durch die einfach bedienbaren Weblog-Systeme ist es einer stark wachsende Anzahl von "recht einfach gestrickten Gemütern" möglich, Weblogs für die Verbreitung ihres "geistigen Mülls" zu missbrauchen. Die bedauerliche Folge ist, dass sich zahlreiche Weblogs wie Tagebücher lesen, die man als Kind geschrieben hat. Aufgrund der Tatsache, dass in den meisten Weblogs jeder Beitrag durch den Leser kommentiert werden kann, besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass ein Weblog auf Dauer vermüllt wird. Für den Leser von Weblogs wird es somit immer schwieriger, zwischen guten und schlechten Webseiten zu unterscheiden.
- Weblogs haben keine Inhalte:
In den meisten Fällen haben Weblogs keine eigenen Inhalte, die man im engeren Sinne als Nachrichten verstehen könnte. Anstatt dessen bestehen sie nur aus sehr persönlichen Kommentaren oder aus Links auf andere Webseiten, auf denen erst dann der eigentliche Inhalt zu finden ist. Für den gewöhnlichen Internet-Nutzer kann dadurch der Nachteil entstehen, dass er bei der Suche nach einem bestimmten Inhalt erst über erhebliche Umwege zum gewünschten Ziel kommt.
- Weblogs verraten Firmengeheimnisse:
Zur Zeit werden Weblogs von den meisten Bloggern als privates Tagebuch genutzt. Persönliche Meinungen und Gedankengänge zu Alltags-Situationen werden dort niedergeschrieben und sind für jeden Internet-Nutzer zugänglich. Doch genau diese Offenheit kann für einige Unternehmen problematisch sein. Sie müssen befürchten, dass durch das öffentliche Beschreiben von Tagesabläufen und -geschehnissen des Bloggers, Betriebsgeheimnisse verraten und Kollegen gemobbt werden können. . Esl besteht natürlich tatsächlich die Gefahr, dass ein Arbeitnehmer in seinem öffentlich zugänglichem Tagebuch firmen-interne Informationen ausplaudert.

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